An den Heiland -
Du treuer Heiland! allerliebstes Leben!
Ich dein Geschöpf, muß zittern und erbeben
Vor deinen schweren Leibs- und Seelenplagen,
Die Dich geschlagen.
Ich Sünder sollte einst den Frevel büßen,
Den, wider deinen Wink und das Gewissen,
Der ersten Eltern Ungehorsam übte,
Und dich betrübte.
Ach, aber, hochverdienter Seelen-Retter!
Es trafen Dich die angeflammten Wetter,
Die sich durch unsre frevelhaften Taten
Entzündet hatten.
Wir brüsteten die sündenvollen Glieder
Wir türmeten das stolze Pfau-Gefieder,
Wir lebten in lauter eitlen Freuden,
Und ohne Leiden.
Drum mußten Deine teuren Glieder zittern,
Dein edler Leib vor Angst und Graus sich schüttern;
Dies mußtest Du allein für unsre Schulden
Aus Liebe dulden.
Drum habe Dank, du edler Freund der Seele!
Ach! nimm uns ein in Deine Seitenhöhle:
Draus wollen wir den Bösewicht bekriegen,
Uns wollen siegen.
|
|