Die schönsten Gedichte von A - Z für Feiertage, Festtage und sonstige besondere Anläße
www.feiertagsgedichte.de      Alle Autoren auf den Feiertagsseiten
Blumengrüsse von
fleurop.de
mit einem Gedicht von www.feiertagsgedichte.de
   Sie sind hier :  
Gedicht/Suchbegriff eingeben:
Gedichterubriken im Jahresverlauf
  1. Silvester/Neujahr
  2. Dreikönigstag, Epiphania
  3. Mariä Lichtmess
  4. Valentinstag
  5. Karneval, Fasching
  6. Josefstag
  7. Frühlings- und Ostergedichte
  8. Muttertagsgedichte
  9. Walpurgisnacht
  10. über den Mai
  11. Christi Himmelfahrt/Vatertag
  12. Mariä Himmelfahrt
  13. Pfingsten
  14. Fronleichnam
  15. Siebenschläfer
  16. Sonnenwende, Johannistag
  17. Erntedankfest
  18. Kirchweih, Kirmes
  19. Halloween
  20. Allerheiligen
  21. Allerseelen
  22. Martinstag
  23. Volkstrauertag
  24. Totensonntag
  25. Weihnachtsgedichte

Sonstige Gedichterubriken

  1. Frühling
  2. Sommer
  3. Herbst
  4. Winter
  5. Geburtstag
  6. Erstkommunion/Konfirmation
  7. Hochzeit
  8. Kinder
  9. Liebe
  10. Natur
  11. Sprüche
  12. Tiere
  13. Sonstige
  14. Religion, Kirche, Gebete

www.feiertagsgedichte.de
ist ein Service von

  • www.weihnachtsseiten.de
  • www.osterseiten.de
  • www.muttertagsseiten.de
  • www.pfingstseiten.de
  • www.feiertagsseiten.de
  • www.brauchtumsseiten.de
  • Statistik für www.feiertagsgedichte.de

    blume2000.de

    Gedicht hinzufügen  |  Druck-Version  |  PDF Version  |  Buchtips  |  Zurück
    Translate this page into English Translate this page into English   |   Traduction française de cette page Pressure Version

    Dichtersehnsucht

    Dichtersehnsucht

    Wenn ich entflammt im Innersten mich fühle,
    Um Lust und Weh in Liedern auszuhauchen,
    Daß sich das Glühn in meinen Adern kühle:
    Mag oft und gern Dein edles Bild ich brauchen,
    Du stiller Schwan, der Du auf dunklen Wogen
    Dort rudernd kommst im Abendrot gezogen!

    Zwiefach in Dir seh` ich mich selbst gedeutet:
    Du schwimmest einsam auf des Teiches Spiegel,
    Und was das Herz bald enget, bald erweitet,
    Mußt du verschließen mit des Schweigens Siegel;
    Es wollte, grausam, Deinen Schmerz zu klagen,
    Ein hart Geschick die Töne Dir versagen.

    So ring` auch ich nach Worten, süßen Klängen,
    Mein tiefstes Sein in ihnenauszusprühen:
    Gleich Quellen rauscht`s in mir, ich fühl` es drängen,
    Wie Wasser sich, am Felsen brechend, mühen.
    Wohl tobt es laut; doch ist`s vergeblich Streben,
    Nicht Stimme kann ich meinem Herzen geben.

    Im flüssigen Kristall ziehst Du die G`leise
    Und hebst den Blick sehnsüchtig in die Ferne,
    Als ob ein Bild sich in den Wolken weise
    Und lächelnd schweb` im Reigen goldner Sterne.
    O Armer, stirb! Mag auch das Bild sich zeigen,
    Nie wird`s hinab in Deine Fluten steigen.

    Ein Phönix schwebt`s hoch oben in den Lüften,
    Im Sonnenstrahl glüht blendend sein Gefieder:
    Vom Quell des Lichts taucht zu den dunkeln Grüsten
    Der Flammenvogel nicht, der hehre, nieder.
    Stirb nur! o stirb! Uns Beiden ist im Leben
    Nicht, ihm zu nahn — erst in dem Tod gegeben!

    Ja, fühlest Du den Tod Dich nah` umweben,
    Dann hört man`s süß aus blauen Wellen klingen:
    Hin im Gesang entströmt der Brust das Leben,
    Zum Phönix fliegst Du auf des Liedes Schwingen.
    O, nähm` auch mir in jener Scheidestunde
    Ein milder Gott das Band von meinem Munde!

    Dann wüßtet Ihr, was lang ich stumm getragen,
    Unzähl`ge Tränen, hoffnungsloses Glühen,
    Angstvolle Kämpfe, peinliches Entsagen,
    Der Danaiden nie beendigt Mühen;
    Und was der schwerste ist von allen Schmerzen: —
    Der Zweifel Schlangenbiß im wunden Herzen!

    Autor: J. Ch. Freiherr von Zedlitz (1790-1862)
    Titel: Dichtersehnsucht
    Alle J. Ch. Freiherr von Zedlitz Gedichte

    Zur Übersicht

    Hier geht's wieder zurück