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Der Pfau
Der Pfau ist ein besonderes Tier.
Unser Nachbar hatte davon vier.
Diese habe ich als Kind bestaunt.
und war dabei stets gut gelaunt.
Pfauhennen gefielen mir gar nicht.
Sie hatten zu ihrem grauen Gesicht
auch ein langweiliges Federnkleid,
konnten kein Rad zum Zeitvertreib.
Das Männchen dagegen zeigte sich
auffordernd: „Bitte, bestaune mich
in meinem schillernd bunten Kleid!“
Es schlug sein Rad, prächtig breit.
Während auch dessen Rücken grau,
schillerten die Pfauenaugen in Blau,
Lila, Grün zart in der Abendsonne -
das Betrachten eine wahre Wonne!
Der Pfau zeigte zunächst sein Gesicht,
Mehr verriet er von sich noch nicht.
Erst nach bewußt langsamen Drehen,
ließ er seine Rückenansicht sehen.
Er bewegte sich tänzelnd im Kreis,
auf der Stelle tippelnd, auf seine Weis`.
zeigte stolz, was er an Schönheit hat,
bis er seinen Tanzreigen hatte satt.
Ich fühlte mich fast wie im Paradies.
Zu bestaunen gab es nicht nur dies`.
Entrückt von des Alltags Wirklichkeit,
vergaß ich als Kind dabei fast die Zeit.
Plötzlich war kurz ein Rauschen zu hören.
Er ließ sich bei seinem Tun nicht stören,
begann die Federn gekonnt einzufügen.
Dann kam das Rad schnell zum Erliegen.
Glatt anschmiegt an des Pfaues Rücken.
sein Federkleid, vorbei mein Entzücken
über sein Schauspiel, als meinen Lohn. –
Der Pfau schritt nun majestätisch davon.
Er flog plötzlich eilig auf ein nahes Gatter.
Enten reagierten mit lautem Geschnatter.
Stolz sah er von dort oben auf mich herab.
„Schön war es!“ und ich wandte mich ab.
Autor: Sieglinde Seiler
Titel: Der Pfau, (Crailsheim, 19.05.2005)
Copyright: © Sieglinde Seiler
gepostet von Sieglinde Seiler
Date: 30.07.2009 16:38
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