Bergwanderung


Bergwanderung

Entlang an fast reifen wogenden Getreidefeldern
und vorbei an moosbewachsenen grünen Wäldern,
dann hinab in ein malerisches Gebirgstal im Trab,
und endlich den Berg hinauf auf dem Wanderpfad.

Ein Gebirgsbächlein gluckert sein munteres Lied.
Hier in der Natur spürt man Glück und tiefen Fried`.
Die Sonne verwöhnt uns heute, welch` ein Genuß!
Der Weg führt über einen Steg, darunter ein Fluß.

Wir hören einen Wasserfall in der Nähe rauschen
und sind gerade dabei, Apfel und Birne zu tauschen,
als ein Habicht über uns kreist und Ausschau hält,
ob es für ihn gut um eine passende Beute ist bestellt.

Ein blumengeschmücktes Marterl grüßt am Wegrand
und zwei große Fichten haben dahinter ihren Stand.
Dort überrascht uns ein seltenes Blümlein am Wegrain –
und wir als Wandergruppe sind mit den Bergen allein.

Ein Stück weiter am Weg in eines Baumes Schatten,
ein weiterer Lichtblick, den wir nicht erwartet hatten:
ein verwittertes Bänklein lädt uns zum Verweilen ein.
Wie schön! Hier bin ich Mensch, hier darf ich`s sein!

Den Rucksack noch ganz voll mit Marschverpflegung
und im Magen immer mehr eine deutliche Regung
vom Hunger mittlerweile und natürlich auch vom Durst:
das mitgebrachte Brot schmeckt und auch die Wurst.

Dabei schweift unser Blick langsam in der Runde,
- die Uhr zeigt unterdessen an die Mittagsstunde-.
Die Sonne steht hoch am Himmel, strahlt herunter,
und wir sind nach der Brotzeit wieder putzmunter.

Die Eindrücke sind einfach viel intensiver zu Fuß,
man schenkt einem Vorbeiwandernden einen Gruß.
Oft läuft man still, manchmal aber auch plaudernd,
wenn es zwischendurch regnet, leicht schaudernd.

Bald ist es geschafft, der ersehnte Berggipfel ruft.
Man genießt immer mehr Aussicht und gute Luft,
gepaart mit wilden Bergkräutern, die fein duften,
während Bergbauern beim Heumachen schuften.

An der letzten bewirtschafteten Alm nun vorbei,
immer näher dem Gipfelkreuz; es ist halbzwei!
Hier oben fühlt man die Freiheit, den Wolken nah,
wohl dem, der die Schönheit der Bergwelt sah!

Wir setzen uns, die Wanderschuhe stehen daneben,
bevor wir uns wieder aufmachen und hinunterstreben.
Die Ruhe tut jetzt gut und die Luft den blanken Füßen
Leichte Schweißfüße lassen inzwischen nun grüßen.

Ein tolles Gruppenerlebnis war es und schön dazu,
Tiefe Zufriedenheit stellt sich ein und abends Ruh`.
Im Traum denkt man evtl. an die Wanderung zurück
und wandert sie vielleicht nochmals, Stück für Stück.

Autor: Sieglinde Seiler
Titel: Bergwanderung (Crailsheim, den 06.07.2005)
Copyright: © Sieglinde Seiler
gepostet von Sieglinde Seiler
Date: 01.08.2009 14:09


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