Einem verstorbenen Kinde
I.
Du herziges Büblein, wie`s wenige gibt,
Wie habe ich dich so innig geliebt!
Wie hat doch dein lieblicher Kindermund
Mir sonnig erheitert so manche Stund!
Wie haben mich deine Augen erquickt,
Wenn sie mich so engelrein angeblickt!
Doch was ich oft heimlich geahnet hab`,
Daß frühe sich öffnen werd`dir das Grab,
Weil du für die Welt warst zu gut und rein,
Das traf, ach wie bald, auch wirklich ein.
Und heute fällt still auf dein frühes Grab
Flocke um Flocke vom Himmel herab.
So rein wie der Schnee, der vom Himmel rinnt,
Warst du auch an Leib und Seele, mein Kind!
Drum hüllen die Flocken, so weiß und rein,
Dein frisches Gräblein gar lieblich ein.
Ach, deckten sie zu auch im Herzen mir
Das Heimweh, mein herziges Büblein, nach dir!
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