Die schönsten Gedichte von A - Z für Feiertage, Festtage und sonstige besondere Anläße
www.feiertagsgedichte.de      Alle Autoren auf den Feiertagsseiten
Blumengrüsse von
fleurop.de
mit einem Gedicht von www.feiertagsgedichte.de
   Sie sind hier :  
Gedicht/Suchbegriff eingeben:
Gedichterubriken im Jahresverlauf
  1. Silvester/Neujahr
  2. Dreikönigstag, Epiphania
  3. Mariä Lichtmess
  4. Valentinstag
  5. Karneval, Fasching
  6. Josefstag
  7. Frühlings- und Ostergedichte
  8. Muttertagsgedichte
  9. über den Mai
  10. Christi Himmelfahrt/Vatertag
  11. Mariä Himmelfahrt
  12. Pfingsten
  13. Fronleichnam
  14. Siebenschläfer
  15. Sonnenwende, Johannistag
  16. Erntedankfest
  17. Kirchweih, Kirmes
  18. Halloween
  19. Allerheiligen
  20. Allerseelen
  21. Martinstag
  22. Volkstrauertag
  23. Totensonntag
  24. Weihnachtsgedichte

Sonstige Gedichterubriken

  1. Frühling
  2. Sommer
  3. Herbst
  4. Winter
  5. Geburtstag
  6. Erstkommunion/Konfirmation
  7. Hochzeit
  8. Kinder
  9. Liebe
  10. Natur
  11. Sprüche
  12. Tiere
  13. Sonstige
  14. Religion, Kirche, Gebete

www.feiertagsgedichte.de
ist ein Service von

  • www.weihnachtsseiten.de
  • www.osterseiten.de
  • www.muttertagsseiten.de
  • www.pfingstseiten.de
  • www.feiertagsseiten.de
  • www.brauchtumsseiten.de
  • Statistik für www.feiertagsgedichte.de

    Fleurop Blumengr��e

    Gedicht hinzufügen  |  Druck-Version  |  PDF Version  |  Buchtips  |  Zurück
    Translate this page into English Translate this page into English   |   Traduction française de cette page Pressure Version

    Wandrer und Pächterin
    Wandrer und Pächterin

                        Er.
    Kannst du, schöne Pächtrin ohne gleichen,
    Unter dieser breiten Schattenlinde,
    Wo ich Wandrer kurze Ruhe finde,
    Labung mir für Durst und Hunger reichen?

                        Sie
    Willst du, Vielgereis‘ter, hier dich laben;
    Sauren Rahm und Brot und reife Früchte,
    Nur die ganz natürlichsten Gerichte,
    Kannst du reichlich an der Quelle haben.

                        Er
    Ist mir doch, ich müßte schon dich kennen,
    Unvergess‘ne Zierde holder Stunden!
    Ähnlichkeiten hab‘ ich oft gefunden;
    Diese muß ich doch ein Wunder nennen.

                        Sie
    Ohne Wunder findet sich bei Wandrern
    Oft ein sehr erklärliches Erstaunen.
    Ja, die Blonde gleichet oft der Braunen;
    Eine reizet eben, wie die andern.

                        Er
    Heute nicht, fürwahr, zum erstenmale
    Hat mir‘s diese Bildung abgewonnen!
    Damals war sie Sonne aller Sonnen
    In dem festlich aufgeschmückten Saale.

                        Sie
    Freut es dich, so kann es wohl geschehen,
    Daß man deinen Märchenscherz vollende:
    Purpurseide floß von ihrer Lende,
    Da du sie zum erstenmal gesehen.

                        Er
    Nein, fürwahr, das hast du nicht gedichtet!
    Konnten Geister dir es offenbaren;
    Von Juwelen hast du auch erfahren
    Und von Perlen, die ihr Blick vernichtet.

                        Sie
    Dieses eine ward mir wohl vertrauet:
    Daß die Schöne, schamhaft zu gestehen,
    Und in Hoffnung, wieder dich zu sehen,
    Manche Schlösser in die Luft erbauet.

                        Er
    Trieben mich umher doch alle Winde!
    Sucht ich Ehr und Geld auf jede Weise!
    Doch gesegnet, wenn am Schluß der Reise
    Ich das edle Bildnis wiederfinde.

                        Sie
    Nicht ein Bildnis, wirklich siehst du jene
    Hohe Tochter des verdrängten Blutes;
    Nun im Pachte des verlass‘nen Gutes
    Mit dem Bruder freuet sich Helene.

                        Er
    Aber diese herrlichen Gefilde,
    Kann sie der Besitzer selbst vermeiden?
    Reihe Felder, breite Wies‘ und Weiden,
    Mächt‘ge Quellen, süße Himmelsmilde.

                        Sie
    Ist er doch in alle Welt entlaufen!
    Wir Geschwister haben viel erworben;
    Wenn der Gute, wie man sagt, gestorben,
    Wollen wir das Hinterlss‘ne kaufen.

                        Er
    Wohl zu kaufen ist es, meine Schöne!
    Vom Besitzer hört‘ ich die Bedinge;
    Doch der Preis ist keineswegs geringe,
    Denn das letzte Wort, es ist: Helene!

                        Sie
    Konnt‘ uns Glück und Höhe nicht vereinen!
    Hat die Liebe diesen Weg genommen?
    Doch ich seh‘ den wackren Bruder kommen;
    Wenn er‘s hören wird, was kann er meinen?


    Autor: Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
    Titel: Wandrer und Pächterin
    Alle Johann Wolfgang von Goethe Gedichte

    Sonstiges
    Valentinstag_2016_180x150

    Hier geht's wieder zurück