Statistik für www.feiertagsgedichte.de
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Sommer und Winter
S.
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So komm doch heraus ins Freie zu mir!
So komm doch, o Winter! ich tanze mit dir.
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W
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Ich mag nicht tanzen, ich geh‘ nicht hinaus,
Viel lieber ist mir am Ofen zu Haus.
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S.
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O sieh doch, wie Alles hüpfet und springt!
O hör doch, wie draußen die Nachtigall singt!
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W
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Laß springen und singen nur immerzu —
Ich lieg‘ im Bett und pflege der Ruh.
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S.
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So jag‘ ich dich fort von Hof und Haus,
Und treibe dich weit in die Welt hinaus.
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W
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Und bin ich dann ein vertriebener Mann,
So steig‘ ich die Alpen da droben hinan.
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S.
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Auch droben da wirst du nicht sicher sein,
Ich schicke dir nach den Sonnenschein.
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W
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Und willst du nicht Frieden halten mit mir,
So komm‘ ich gar zeitig hinab zu dir.
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S.
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Und kommst du, so nehm‘ ich zum Aufenthalt
Die Laubern und Blumen im grünen Wald.
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W
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So komm‘ ich mit Reif und mit Schnee und mit Eis
Und mache den grünen Wald dir weiß.
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S.
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So kriech‘ ich mit meinen Blümelein
Tief unter das Gras in die Erde hinein.
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W
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So deck‘ ich mit weißen Laken dich zu,
Dann hab‘ ich vor dir doch endlich Ruh.
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S.
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Dann ruf‘ ich die Sonne mit ihrem Schein,
Die jagt dich dann fort in die Welt hinein.
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W
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Und jagt sie mich fort, was mach‘ ich mir draus?
Sie jagt mich doch nie aus der Welt hinaus.
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So necken sich Winter und Sommer fürwahr,
So necken sie sich doch jegliches Jahr,
Und necken sich fort bis in Ewigkeit,
Denn ewig ist Winter und Sommerzeit.
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