Jugendsehnen
Du blauer Strom, an dessen duft‘gem Strande
Ich Licht und Lenz zum ersten Male schaute,
In frommer Sehnsucht mir mein Schifflein baute,
Wann Segel unten kamen und verschwanden,
Von fernen Bergen überm weiten Lande
Bracht‘st du mir Gruß und fremde frohe Laute,
Daß ich den Frühlingsdüften mich vertraute,
Vom Ufer lösend hoffnungsreich die Bande.
Noch wußt‘ ich nicht, wohin und was ich meine,
doch Morgenrot sah ich unendlich quellen,
Das Herz voll Freiheit, Kraft der Treue, Tugend;
Alls ob des Lebens Glanz für mich nur scheine,
Fühlt‘ ich zu fernem Ziel die Segel schwellen,
All Wipfel rauschten da in ew‘ger Jugend!
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