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    Trennung

    Trennung (1)
    Denkst du noch jenes Abends, Still vor Sehnen,
    Wo wir zum letztenmal im Park beisammen?
    Kühl standen rings des Abendrotes Flammen,
    Ich scherzte wild  —  du lächeltest durch Tränen.
    So spielt der Wahnsinn lieblich mit den Schmerzen
    An jäher Schlüfte Rand, die nach ihm trachten;
    Er mag der lauernden Gefahr nicht achten;
    Er hat den Tod ja schon im öden Herzen.

    Ob du die Mutter auch belogst, betrübtest,
    Was andre Leute darüber deuten, sagen  —  
    Sonst scheu  —  heut mocht‘st du nichts nach allem fragen,
    Mir einzig zeigen nur, wie du mich liebtest,
    Und aus dem Hause heimlich so entwichen,
    Gabst du im Feld mir schweigend das Geleite,
    Vor uns das Tal, das hoffnungsreiche, weite
    Und hinter uns kam grau die Nacht geschlichen.

    Du gehst nun fort, sprachst du, ich bleib‘ allein;
    Ach, dürft‘ ich alles lassen, still und heiter
    Mit dir so ziehn hinab und immer weiter  —  
    Ich sah dich an, es spielten bleiche Scheine
    So wunderbar um Locken dir und Glieder;
    So ruhig, fremd warst du mir nie erschienen,
    Es war, als sagten die versteinten Mienen,
    Was du verschwiegst: Wir sehn uns niemals wieder!


    Trennung (2)
    Schon wird es draußen licht auf Berg und Talen;
    Aurora, stille Braut, ihr schönen Strahlen,
    Die farb‘gen Rauch aus Fluß und Wäldern saugen.
    Euch grüßen neu die halbverschlafnen Augen.
    Verräterisch, sagt man, sei des Zimmers Schwüle,
    Wo nachts ein Mädchen träumte vom Geliebten:
    So komm herein, du rote, frische Kühle,
    Fliegt in die blaue Luft, ihr schönen Träume!

    Ein fruchtsam Kind, im stillen Haus erzogen,
    Konnt‘ ich am Abendrot die Blicke weiden,
    Tiefatmend in die laue Luft vor Freuden.
    Er hat um diese Stille mich betrogen.
    Mit stolzen Augen, fremden schönen Worten
    Lockt er die Wünsche aus dem stillen Hafen,
    Wo sie bei Sternenglanze selig schlafen,
    Hinaus ins unbekannte Reich der Wogen;
    Da kommen Winde buhlend angeflogen,
    Die zarte Hand zwingt nicht die wilden Wellen,
    Du mußt, wohin die vollen Segel schwellen.

    Da zog er heimlich fort.  —   Seit jenem Morgen
    Da hatt‘ ich Not, Hatt‘ heimlich was zu sorgen.
    Wenn nächtlich unten lag die stille, stille Runde,
    Einförmig Rauschen herkam von den Wäldern,
    Pfeifend der Wind strich durch die öden Felder
    Und hin und her in Dörfern bellten Hunde.
    Ach! wenn kein glücklich Herz auf Erden wacht,
    Begrüßten die verweinten Augen manche Nacht!

    Wie oft, wenn wir im Garten ruhig waren,
    Sagte mein Bruder mir vor vielen Jahren:
    „Dem schönen Lenz gleicht recht die erste Liebe.
    Wann draußen neu geschmückt die Frühlingsbühne,
    Die Reiter blitzend unten ziehn durchs Grüne,
    In blauer Luft die Lerchen luftig schwirren,
    Läßt sie sich weit ins Land hinaus verführen,
    Fragt nicht, wohin, und mag sich gern verirren,
    Den Stimmen folgend, die sie wirrend führen.
    Da wendet auf den Feldern sich der Wind,
    Die Vögel hoch durch Nebel ziehn nach Haus;
    Es wird so still, das schöne Fest ist aus.
    Gar weit die Heimat liegt, das schöne Kind
    Find‘t nicht nach Hause mehr, nicht weiter fort‘
    Hüt‘ dich, such‘ früh dir einen sichern Port”

    Autor: Joseph Freiherr von Eichendorff (1788-1857)
    Titel: Trennung
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