Verpflichtung
Brauch kommt von brauchen
Gegenwart küsst alte Zeiten.
In Geschehnisse eintauchen,
am Fuß der Kapelle Breiten.
Schwarze Pferde sind dabei,
Schimmel, auch Gäule gefleckt.
Es ist Pfingstreiten hei, hei, hei,
hübsche Burschen wie geschleckt.
Mohrenkönig und Dr. Eisenbarth,
Pfingstbutz mit seinem Henker.
Maienträger auf Ahnen Art,
Platzmeister vorn als Lenker.
Verse riechen nach alter Weise,
welche die Reiter geben kund.
Stimmgewaltig oder auch leise,
Vortragsweise recht kunterbunt
Gerichtsbarkeit wischt den Staub,
grüner Geselle wird gerichtet.
Butz verteidigt aus frischem Laub,
nützt nichts, sein Kopf wird gelichtet.
Lustige Predigt aufgeschrieben,
in Mundart meist und in Reimen,
was manch Bürger getrieben,
allein so halb im Geheimen.
Geschmückt bunt Zweige blühn,
Wind rüttelt am sichern Stand.
Birkenmaien das Siegergrün,
erwartet die Gewinner Hand.
Nun ist alle Nachsicht vergessen,
Baumtrophäe möchte jeder fassen.
Am Wettstreit muss sich messen,
will ein Sieger sich feiern lassen.
Geht aber der Griff ins Leere,
gibt’s keinen Sieg hoch zu Ross,
Pfingstbutz dann sich wehre,
er wird Gewinner im Reitertross.
Nun ziehen alle zur Festtribüne,
wartend Obrigkeit greift zum Wort.
Geehrt wird Reiter nun der kühne,
im Beifallssturm bebt Zelt vor Ort.
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