Willkommen
Ich grüße dich du „Luder“,
dich, die fünfte Jahreszeit.
Alles ist Schminke und Puder,
nur Narrheit weit und breit.
Ich grüße dich du „Entzückte“,
dich und deine schönen Tage,
nur Schalks und Verrückte,
aus der Norm keine Frage.
Ich grüße dich du „Schlechte“,
dich, die sonderbare Epoch,
dir fehlt das Wahre und Echte,
am Ende bleibt Luft und Loch.
Ich grüße dich nicht „Normale“,
dich und deine lustige Welt.
Im Freien als auch im Saale,
nur Schein dich zusammenhält.
Ich grüße dich du bist eine Alte,
die jährlich wieder Erwachende.
Bleibst jugendlich ohne Falte,
zeigst dich stets als Lachende.
Ich grüße dich gestillte Sehnsucht,
welche ist längst überfällig.
Humor und Freude deine Zucht,
immer fröhlich, immer gesellig.
Ich grüße dich du „Sonderbare“,
die nicht überall wird akzeptiert.
Kritik dir manchmal widerfahre,
bei diesem Charakter prädestiniert.
Ich grüße dich du fidele „Lerche“,
dich, die genießt Zug um Zug.
Bist oft doch eine Überzwerche,
bei deinem kurzen Höhenflug.
Ich grüße dich du „Sündige“,
die vieles sieht recht locker.
So stolpern oft auch mündige
und fallen vom lieben Hocker.
Ich grüße dich du „Trunkene“,
dich, die allzeit recht Feuchte.
Weil dem Affen arg Verbundene,
winkt dir Katers Morgenleuchte.
Ich grüße dich du Vertraute,
die groß Spektakel aufführt.
Geschrei und närrische Laute,
deine Gebärden ganz ungeniert.
Ich grüße dich du Wunderbare,
dich mit deiner Lebensfrische.
Sorgen zählen nicht zur Ware,
die stehen auf deinem Tische.
Ich grüße dich gefleckte Bunte,
dein Häs das ist so farbenfroh.
An Dreikönig zündet deine Lunte,
Aschermittwochs Asche dein Stroh.
Ich grüße dich du „Gescheite“,
dich, die ihre Zeit versteht.
Wir sind meist total pleite,
wenn deine Ära zu Ende geht.
Ich grüße dich du „Teure“,
auf dich so mancher schaut.
Ohne Mitleid bist eine Ungeheure,
die den Tag samt Nacht uns klaut.
I grüaß die du Lombadier,
die, dia isch a schregs Mensch.
Em Butzagsicht fremd a jeder schier,
kaum no ebber dean da kennsch.
Ich grüße dich Brauchtumsglied,
gibst Vollgas vor dem fasten.
Reibeisenstimme vom Gassenlied,
gut essen mag Bauch belasten.
Wir grüßen mit Narri und Narro,
mit dir geht’s nun dagegen.
Ach wie ist unser Herze so froh,
wir dürfen quer im Stalle stehen.
|